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Illuminance

Virvum wurden 2007 in Zürich gegründet, und seither schrauben Bryan (Gesang), Nic (Gitarre), Toby (Gitarre) und Diego (Schlagzeug) an ihrem ganz eigenen Sound herum. Neben hunderten von Stunden im Proberaum und Liveauftritten gab es bisher zwei Singles, nun erscheint das Debütalbum. Und man muss neidlos anerkennen: Die Zeit des Wartens hat sich gelohnt und wurde reiflich genutzt: Das Progressive-Death-Metal-Werk des Schweizer Quartetts dürfte mit Sicherheit in etlichen einschlägigen Bestenlisten für 2016 auftauchen.

Virvum bringen alles unter einen Hut, was man von einem technischen Todesmetall-Longplayer erwartet: Wahnwitzig ausgefeilte Hochgeschwindigkeits-Gitarrensoli, Stakkato-Rhythmen, die einen von der Bordsteinkante blasen, atmosphärische und melodische Schlemmereien und nicht zuletzt relativ dosiert eingesetzte, aber rundum überzeugende Growls.

Der besondere Spagat, der den Eidgenossen mit „Illuminance“ gelingt, ist ein eher seltener Dreiklang: Das Album ist atmosphärisch und melodisch (mit einigen dezenten Sympathiebekundungen in Richtung Neoklassischer Metalbands), die fast verträumten Intros und Zwischensequenzen haben absolutes Suchtpotential. Es ist technisch verspielt, ohne dass das spielerische Niveau zum Selbstzweck gerät oder irgendwie übertrieben wirkt. Und zuletzt ist da diese groovende Härte, die sich durch alle acht Songs zieht und von den atmosphärischen Anteilen genial akzentuiert wird. Die Balance zwischen allen drei Faktoren ist grandios gelungen und die hochwertige Produktion unterstreicht das alles. Im technisch-modernen Death-Metal mit internationalem Anspruch gibt es neben First Fragment aus Quebec oder Fallujah aus Kalifornien einen neuen Player, mit dem zu rechnen sein wird. Virvum aus der Schweizer Metropole Zürich. Ihr Labels da draussen: Gebt dieser atemberaubenden Nachwuchsband einen Plattenvertrag! Bitte!

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