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Lust To Lynch

„Lose Your Mind“ singen Skeleton Pit auf ihrem neuen Album „Lust To Lynch“ (MDD) in „Like Vultures“. Es ist eine Textzeile, die wunderbar herausgepickt werden kann. Denn wie kann besser der Verstand verloren werden als beim Headbanging zu schnellem Thrash-Metal? Nicht umsonst haben Metallica auf ihrem 1983er Debüt „Kill ’em All“ schon genau diese Parole vorgegeben: „Acting Like A Maniac… Whiplash!“

An diese Marschrichtung halten sich auch die deutschen Nachwuchs-Thrasher. Nach einem düsteren Intro, das kurzzeitig ein wenig an SSSLLLAAAYYYYEEEERRRRRSSSSSS „Seasons In The Abyss“ erinnert, geht es gleich voll auf die Zwölf. „Violent Raid“ kommt als geradliniger und kompromissloser Old-School-Kracher daher, der im Refrain die notwendige Mitgröl-Komponente besitzt, um ein starker Live-Song zu werden.

Skeleton Pit halten auf „Lust To Lynch“ das Tempo grundsätzlich hoch bis sehr hoch. So entsteht beim Instrumental-Part von „Skull Splitting Attack“ tatsächlich kurz die Sorge, dass der Schädel beim Zuhören birst. Das ist dann aber noch nichts im Vergleich zum nachfolgenden „Thrashorcism“. Dieser macht seinem Namen alle Ehre und schraubt die Thrash-Geschwindigkeit nochmal nach oben. Das zum Mitsingen einladende „Woohoo“ im Refrain wirkt allerdings etwas deplatziert.

Beim Anfang von „Awaken The Claw“ gibt es schließlich einen kurzen Schock. Sollte dies tatsächlich eine Mid-Tempo-Nummer werden? Nein, nach kurzer Zeit geht es getreu des ausgerufenen inoffiziellen Thrash-Metal-Mottos weiter. Mit „Last Blood“ und seinen spannenden Rhythmuswechseln folgt anschließend das musikalische Highlight von „Lust To Lynch“. Besser kann Old-School-Thrash-Metal nicht gespielt werden.

Abgeschlossen wird der Longplayer zwar nicht mit den „Hordes Of Chaos“ von Kreator, dafür mit Skeleton Pits „Evil Horde“. Mit fast sieben Minuten ist es der einzige Track des Albums, der die Fünf-Minuten-Marke knackt. Das Gaspedal wird hier sogar ganz sachte gedrosselt. Stattdessen steht durch den instrumentalen Beginn die Atmosphäre des Stückes im Vordergrund. Ein ganz starkes Ende!

Mit „Lust To Lynch“ gelingt Skeleton Pit ein richtig guter Zweitling ohne irgendetwas an ihrer Formel zu verändern. Warum auch? Es ballert von vorne bis hinten auf so hohem Niveau, dass es einfach Spaß macht!


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