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On Flatland, On Sand

Er bezeichnet seine Musik als „Psychedelic PostPopConfession“. Diese klingt düster, bedrohlich, fremdartig, ja verstörend wie eine Soundtrack-Collage eines David Lynch-Films. Der Berliner Dennis Grimm ist Gitarrist, Sänger und Sound-Tüftler, der mit „On Flatland, On Sand“ (Noisolution) sein drittes Album unter dem Künstlernamen Brother Grimm herausgebracht hat. Inzwischen arbeitet der Musiker nicht mehr gänzlich alleine. Sowohl für das Album als auch für die bevorstehende Tour hat er sich Unterstützung durch Kollegen geholt. Tenboi Levinson von Hodja ist mit einer zweiten Gitarre und seinen Keyboards ins Studio gekommen, und Charlie Paschen von Coogans Bluff sitzt am Schlagzeug.

Akustische Albträume hat Brother Grimm auf seinen bisherigen beiden Alben präsentiert, ist durch dunkle Gewässer geschwommen mit bluesigem Shoegazerock, schwermütigen Loops und dunklen, einsamen Gitarrenklängen. „On Flatland, On Sand“ ist etwas freundlicher und heller geworden, präsentiert sich aber immer noch minimalistisch und teils recht experimentell. Passend für die bevorstehende Winterzeit liefert Brother Grimm den stimmungsvollen Soundtrack für kalte, leere Straßen.

Brother Grimm verschwurbeln Postrock und Blues mit eigenwilligen, fast hypnotischen Sounds. Noise und elektronische Sound-Collagen verbinden sich zu einem sperrigen Gesamtpaket, auf das man sich einlassen muss. Das ist kantige Musik, die sich kaum kategorisieren lässt und damit ein Geschenk für alle, die aufgeschlossen für ungewöhnliche Klänge fernab von jeder Massenkompatibilität sind.

Nach ruhigen Momenten folgt mit ‚Broken Glass‘ eine auf den ersten Blick zugänglicherer Song mit knarzenden Riffs und einer stylischen Blues-Note, der aber im weiteren Verlauf (zum Glück) genug Ecken und Kanten entwickelt, um auch hier nicht in den Mainstream abzurutschen. Stimmungsvoll und minimalistisch geht es im Titelsong zu, in dem objektiv betrachtet nicht viel passiert, der aber mit seinen subtilen Soundscapes eine faszinierende, leicht morbide Spannung erzeugt und zum Verweilen einlädt. Zum Ende folgt der meditative Longtrack ‚Chicories And Crown Antlers‘, dem ein wenig die Spannung der restlichen Titel fehlt, der aber einen schönen, ruhigen Schlusspunkt setzt für ein absolut außergewöhnliches Album.

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