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The Inner Abyss

Zwei Jahre nach dem gelungenen Debütalbum legen die Bremer Thrashmetaller von Clear Sky Nailstorm nach. Die vier Jungs sind inzwischen beim Label Bret Hard Records unter Vertrag und konnten damit in aller Ruhe an ihrem zweiten Longplayer werkeln. Gleich vorweg: Das Warten hat sich gelohnt. „The Inner Abyss“ klingt reifer und druckvoller, prescht noch intensiver nach vorne und lädt zum gepflegten Headbangen ein. Das Songwriting hat spürbar an Qualität gewonnen. Es ist schön, im direkten Vergleich zu sehen, wie sich die Band weiter entwickelt hat und unbeirrbar ihren Weg beschreitet.

Es geht gewohnt thrashmetallisch zur Sache, aber auch Einflüsse von Power-, Speed- und Deathmetal sind zu finden. Diese Mischung kann schon vom Opener an voll und ganz überzeugen. Wie schon beim Vorgänger sind die Einflüsse von Exodus und Slayer unüberhörbar. Fette Doublebass-Attacken treffen auf shreddernde Riffs und knallende Drums, und auch die Leadgitarre kann überzeugen. Schnelle Soli drängen sich genau im richtigen Maße in den Vordergrund, ohne zu lang zu werden. Musikalische Spannung wird geschaffen, die Vocals kommen düster-aggressiv daher, und auch thematisch behandeln die Bremer Thrashmusikanten eher dunkle und pessimistische Momente. Schon auf dem Vorgängeralbum hieß es ‚Marching Through Darkness‘. Clear Sky Nailstorm marschieren unbeirrt weiter, die Dunkelheit wird gefüllt mit energetischem Thrashmetal, der jedem Fan ein glückliches Lächeln ins Gesicht zaubern dürfte. Obwohl…darf man bei solcher Musik lächeln? Na ja, man kann ja nicht immer nur zornig brüllen und in die Gitarrensaiten dreschen.

Frischer norddeutscher Thrash, kraft- und druckvoll dargeboten. Clear Sky Nailstorm liefern einen mehr als würdigen Nachfolger zu ihrem ersten Longplayer ab, lassen beeindruckend die Weiterentwicklung der Band erkennen und bereiten damit gnadenlos den Weg zum neuen Stern am Thrash-Himmel über Norddeutschland. Der Innere Abgrund führt in diesem Fall direkt in die Gehörgänge und knüppelt sich dort fest.

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