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THUNDERMOTHER – Rock ’n‘ Roll im Wohnzimmer

Nach dem Lockdown ist vor dem Lockdown light. Wieder einmal ist Thundermother von den neuen Regelungen betroffen. Whiskey-Soda.de konnte das vorletzte Konzert erleben, bevor die schwedischen Hardrockerinnen ihre Tour ein weiteres Mal unterbrechen müssen.

Es ist zurzeit nicht leicht für die Veranstaltungsbranche. Bands, Agenturen und alle Beteiligten müssen sich nahezu täglich neuen Verordnungen unterwerfen. Konzerte werden entweder abgesagt, der Beginn einer Show auf eine unmenschliche Zeit verlegt oder die Besucherzahlen drastisch reduziert. Ein Grund für viele, die Flinte ins Korn zu werfen.

Dies gilt jedoch nicht für Michael „Double“ Wanke und die heute auftretende Band. Bereits am dritten Tag hintereinander spielt Thundermother im gemütlichen Doubles Starclub in Donauwörth. Charmant und gutgelaunt fordert der Clubchef die anwesenden 50 Besucher in einem Countdown zum Aufsetzen der Maske auf, bevor die Damen die Bühne betreten.

Um Punkt 19 Uhr erklingen die ersten Takte von „Whatever“ und sofort springt der Funke auf die Metalheads über. Es wird geklatscht und gesungen, alles natürlich wie vorgeschrieben im Sitzen. Jeder Ticketinhaber möchte im Rahmen der erlaubten Möglichkeiten noch einmal Vollgas geben, bevor für mindestes vier Wochen der Vorhang fällt.

 

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Wer Thundermother schon einmal live erleben durfte stellt schnell fest, dass es für die Schwedinnen keinen Unterschied gibt, ob sie vor 50 oder 5000 Besuchern spielen. Mit voller Energie und bestens gelaunt bearbeiten sie ihre Setlist. Natürlich dürfen auch heute Abend einige Gags nicht fehlen. Schauen sich die Gäste bei einem auf Schwedisch vorgetragenen Trinklied noch ratlos an, grölen sie mundbedeckt „ein Prosit der Gemütlichkeit“ voller Inbrunst mit.

16 Songs haben die Damen im Gepäck. Tracks wie „Driving In Style“ oder „Dog From Hell“ sind purer Rock ’n‘ Roll und beweisen völlig zu Recht, dass der schwedische Import als Enkelinnen von AC/DC bezeichnet wird. Die Ballade „Sleep“ vom diesjährig veröffentlichten Album „Heat Wave“ muss heute draußen bleiben. Ein an sich starkes Lied würde den Abend zu sehr in eine andere Richtung leiten.

Immer wieder streut Gitarristin Filippa bekannte Riffs von Iron Maiden oder AC/DC ein und wird dafür mächtig von der Crowd abgefeiert. Als sie später für eine Soloeinlage mit Mund- und Nasenbedeckung durch die engen Tisch- und Stuhlreihen marschiert, hält es die Meute kaum noch auf ihren Sitzgelegenheiten.

Viel zu schnell sind die 75 Minuten rum, als die Band unter tosendem Applaus und Zugabe-Rufen die Bühne verlässt. Thundermother gehört auf die großen Bühnen und Festivals der Welt. Zusammen mit ihren australischen Vorbildern und „Großvätern“ halten sie die Fahne des Rock ’n‘ Roll oben.

Text und Photo Credit: Andre Schnittker

Chefredakteur Daniel hat vor wenigen Wochen ein Interview mit Schlagzeugerin Emlee geführt, welches Ihr hier nachlesen könnt.

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